Erika M. wächst in Interlaken auf, mit Blick auf das Jungfraumassiv. Der Vater ist Flugzeugmechaniker in Emmen, die Mutter führt eine Pension mit zwanzig Betten und Sommergästen aus aller Welt, die etwas zu erzählen wissen. Und Erika M. weiss, dass sie einmal nach Afrika auswandern will. Aber bevor sie nach Südafrika einschifft, erlernt sie zuerst einen Beruf, den es für Frauen noch gar nicht gibt: Herrencoiffeuse. Als Coiffeuse arbeitet sie auch in Kapstadt, die Apartheid treibt sie aber schon bald wieder zurück in die Schweiz. Heute ist sie Mutter von zwei erwachsenen Kindern, leitet das Ortsmuseum Schwamendingen, betreibt einen Tierstall und pflegt drei Tage pro Woche ihren kranken Vater in Interlaken. Zuviel Ruhe ist schlecht, sagt sie.